Psychologische Heilpraxis
Manuela Franke, Dresden

"Wer den Menschen kennen lernen will, muss ihn als Ganzes betrachten.“ (Paracelsus)

Wie empfehle ich jemanden den Gang zum Psychologe?

wie zum Psychologe

Du beobachtest, dass ein guter Freund, jemand aus der Familie, oder jemand aus deinem Umfeld sich seltsam verhält, seltsame Dinge sagt, oder tut?
Der Gedanke liegt nahe, dass mit demjenigen „etwas nicht stimmt“.

Du machst dir ernsthaft Sorgen und bist der Meinung: Er/sie braucht Hilfe. Er gehört zum Psychologe!

Aus mehreren Gründen ist es jedoch wichtig, die folgenden 3 Schritte zu beachten und zu befolgen!

Weitere Hilfsmöglichkeiten und Angebote werde ich am Textende als PDF einfügen.

Manchmal klagt derjenige über seine Probleme, Ängste, oder körperliche (psychosomatische) Symptome

Bestimmte Umstände können jeden unterschiedlich belasten und oft reicht es tatsächlich nicht aus, einfach zu zuhören und sein Mitgefühl auszudrücken.

Dann ist neutrale professionelle Hilfe beim Umgang mit diesen Emotionen gefragt, damit sich tatsächlich etwas verändern kann.

Aber wie schicke ich jemanden zum Psychologe, ohne ihm zu Nahe zu treten?

 In solchen Momenten hast Du sicher auch Angst, abgelehnt zu werden, wenn Du ihm vermittelst, dass es besser wäre zum Psychologe zu gehen. Auf der anderen Seite kannst du es nicht länger ertragen, zu zusehen, wie er/sie leidet, oder sich kaputt macht.

Oft machen wir auch den Fehler, statt Mitgefühl denjenigen Mitleid entgegen zu bringen. Das heißt: Ich leide mit Dir. Frei nach dem Spruch: Geteiltes Leid ist halbes Leid. 

Aber mal ehrlich; Wie lange hältst Du das dann zum Schluss noch aus, wenn es nicht einmal Dein Problem ist?

Das Einzige, was Du tatsächlich tun kannst, ist ihm/ihr zu helfen, sich neutrale Hilfe zu suchen!
Ansonsten schütze Dich selbst und hole Dir selbst Hilfe, wenn Dein Schmerz zu groß ist.

Anlaufstellen und Beratungsstellen findest du im nächsten Abschnitt.

Angstzustände

Welche unterschiedlichen Arten von Hilfe und Psychologen gibt es?

Für die Meisten Laien sind alle Helfer für psychische Leiden Psychologen.  Es gibt jedoch einige wesentliche Unterschiede:

  • Psychologe; 4 jähriges Studium der Psychologie als Voraussetzung für ein Studium um als Psychotherapeut arbeiten zu können.
    Einige Psychologen gehen jedoch nicht diesen Weg weiter. Sie arbeiten dann in sozialen Bereichen, in der freien Wirtschaft, oft im Personalwesen.
  • Psychotherapeut; Unterschied zum Psychologe – er behandelt durch Gespräche psychische Leiden in Praxen und Kliniken.
    Sein Honorar wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Teils werden auch Privatleistungen erbracht.
  • Heilpraktiker für Psychotherapie; erhält die Heilerlaubnis vom zuständigen Gesundheitsamt. Er behandelt durch Gespräche psychische Leiden in reinen Privatpraxen. 
    Er darf sowohl klassische, als auch alternative Verfahren zur Behandlung benutzen.

Weder Psychologe, Psychotherapeut, noch Heilpraktiker für Psychotherapie dürfen Medikamente verschreiben oder verabreichen!

  • Psychiater; Medizinstudium. Er ist für die Behandlung mit Medikamenten zuständig, führt jedoch selten Therapiegespräche.
  • Desweiteren gibt es noch eine Vielzahl von psychologischen Beratungsstellen. Träger dieser Beratungsstellen sind meistens Stadt, oder Gemeinde, AWO, Johanniter, Rotes Kreuz, Diakonie, oder andere kirchliche Einrichtungen.
    Hier bekommst du keine zwar keine Therapie, aber das ist die erste Anlaufstelle bei psychischer Belastung und du erhältst evtl. Hilfe beim Finden von Therapieplätzen.

Wo und in welcher Reihenfolge erhalte ich nun welche Hilfe?

  1. Erster Anlaufpunkt auch bei psychischen Symptomen sollte immer der Hausarzt sein.
    Er stellt fest, ob die Symptome organische Ursachen haben und stellt dann die nötige Überweisung aus. (Facharzt, oder Psychotherapie)
  2. Mit der Überweisung vom Hausarzt sucht sich der Betroffene selbstständig einen Psychotherapeuten. 
  3. – Soll die Behandlung zeitnah beginnen, oder
    – hat die bisherige Therapie nicht den erwünschten Erfolg gebracht, oder
    – braucht es erhöhte Diskretion, ist der Heilpraktiker für Psychotherapie die  Alternative.
    Heilpraktikerleistungen werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Kassen erstattet.
  4. Kinder und Jugendliche in persönlichen Krisen können hier rund um die Uhr kostenfrei mit ehrenamtlich arbeitenden Psychologen, Sozialarbeitern oder Heilpraktikern für Psychotherapie per Whatsapp, oder SMS chatten. www.krisenchat.de ,
  5. Telefonseelsorge und Nottelefon sind für jeden kostenfrei und rund um die Uhr verfügbar
  6. Weitere Anlaufstellen und Beratungsdienste bezüglich Sucht, Gewalt, Kinder und Jugendhilfe, Schwangere in Not, Psychotherapeutensuche u.s.w >>>PDF Liste HIER

Wie sag ich es jemanden direkt, dass er Hilfe braucht und "zum Psychologe" gehört?

Wie kann ich jemanden den Weg zu einem Psychotherapeuten, oder Heilpraktiker für Psychotherapie empfehlen, ohne das derjenige diesen gut gemeinten Vorschlag zu den vielen anderen Ratschlägen ablegt und ignoriert, oder schlimmsten Falls sich noch  darüber empört: „Ich bin doch nicht verrückt!“?

Schicke ihm nicht, sondern mache ein Angebot!

  1. Wenn er/sie klagt wie schlecht es ihm/ihr geht, wie ungerecht die Welt ist, oder wenn er in Selbstzweifel versinkt… >>> dann frage ihn/sie:
    „Wie lange willst Du das noch aushalten?“ oder
    „Wie lange kannst du das noch aushalten?“

    >>> Wenn jetzt ein Abweisendes „ach geht schon irgendwie…“ kommt, weist du, dass all das Klagen vermutlich nicht so schlimm ist und du dir umsonst Sorgen gemacht hast. Wahrscheinlich genügt hier ein offenes Ohr und etwas Mitgefühl, damit es demjenigen besser geht. 

  2. Nun nimm Deine eigenen Gefühle wahr und spreche sie aus.
    >>> Was macht es mit Dir, wenn du ihn/sie so siehst und seine Worte hörst?

    Z.Bsp. kannst du sagen:  „Ich mache mir Sorgen um dich…. wenn ich ansehen muss wie du…., dann macht mich das auch traurig, ….wütend, ….leide ich genau so wie du…“

    >>> Gib denjenigen einen Grund sich Hilfe zu suchen! 
    „…und ich wünsche mir dein Lachen /deine Lockerheit… zurück.“
    „Es tut mir weh, dich leiden zu sehen…“
    „Ich möchte nicht länger mit ansehen müssen…“
    >>> Sich selbst zu öffnen zeigt demjenigen auch den Weg zu seiner Veränderung.

  3. Jetzt kannst du Lösungswege anbieten!
    Z.Bsp: „Ich kenne jemanden, der dir helfen kann, dein Problem zu lösen BEVOR es dir noch schlechter geht…/ du krank wirst…/kaputt gehst…/alles verlierst…

    >>> Mit dem BEVOR vermittelst Du, dass er noch nicht verrückt ist und das es kein Problem ist, sich psychologische Hilfe zu suchen. Nutzt er den Gang „zum Psychologe“ nicht, kann es zum Problem werden..

 

Jetzt heißt es Geduld zu haben. Manchmal braucht es sehr viel Zeit bis der Leidensdruck tatsächlich groß genug ist, um das Angebot zum Psychologen an zu nehmen.

Habe Geduld, aber achte bitte immer auch auf DICH selbst!
Manchmal genügt es demjenigen, genügend Mitleid von anderen aufzusaugen, damit es ihm wieder besser geht.
Dann darfst du dir die Frage stellen:
Wie lange willst DU dich noch aussaugen lassen?
Wie lange kannst DU das noch aushalten?

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